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Touristikboom in Frankreich

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Frankreich ist mit rund 83 Millionen ausländischen Touristen das weltweit meistbesuchte Land. Die bestbesuchte Sehenswürdigkeit ist NICHT der Eiffelturm.
Touristikboom in Frankreich, Champs-Élysées in Paris

Frankreich ist neben Deutschland das wichtigste Industrieland Europas und ist mit rund 83 Millionen ausländischen Touristen das weltweit meistbesuchte Land. Dabei sind laut Eu-info deutsche Besucher besonders beliebt, da sie das beste Trinkgeld geben. Die durchschnittlichen Tagesausgaben eines ausländischen Touristen liegen bei ca. 62,- €. Die Tourismusbranche ist neben dem Dienstleistungsgewerbe eine der wichtigsten Einnahmequelle Frankreichs und macht nach eigenen Angaben mehr als 7% des Bruttoinlandsprodukts aus.

In der Tourismusbranche arbeiten fast 275.000 Unternehmen, die mehr als 1 Millionen direkte Arbeitsplätze schaffen, hinzu kommen weitere 1 Millionen indirekte Arbeitsplätze. Die Hälfte der Arbeitnehmer sind in den drei Regionen le-de-France (30 %), Rhône-Alpes (10 %) und Provence-Alpes-Côte d’Azur (10 %) tätig. Besonders beliebt sind Städtereisen nach Paris. Im letzten Jahr sollen rund  22,4 Millionen Touristen die Stadt der Liebe besucht. Die bestbesuchte Sehenswürdigkeit ist nicht, wie vermutet, der Eiffelturm, sondern mit knapp 14 Millionenn Besuchern die Kathedrale Notre Dame. Am zweithäufigsten besichtigt wird die römisch-katholischen Wallfahrtskirche Sacré Coeur, gefolgt von dem weltberühmtem Musée du Louvre.

Erst an vierter Stelle steht der Eiffelturm. Das 324 Meter hohe Stahlgerüst verzeichnet nach der zweijährigen Restaurierung, die 2014 abgeschlossen wurde und über 30 Millionen Euro gekostet hat, einen Besucherrekord von über 7 Millionen. Dabei waren rund 84% der Touristen aus dem Ausland. Ein besonderes Highlight nach der Renovierung, ist die neue Glasplattform in 57 Meter Höhe sowie die zwei Windturbinen, die jährlich Ökostrom produzieren, um damit den Eigenbedarf der ersten Etage zu decken.

Neben der französischen Hauptstadt, schätzen Touristen vor allem die Vielfalt der Naturgebiete, die wunderschönen Strände der Cote d’Azur und den Reichtum der Kulturerbe. Nach Italien und China hat Frankreich die meisten UNESCO-Welterbestätten auf der Welt. Im Jahr 2017 könnte noch ein weiteres Kulturerbe hinzukommen, denn die Kleinstadt Vichy hat sich für den Welterbestatus „Great Spas of Europe“ beworben.

Auch in Zukunft möchte Frankreich den Tourismus weiter ausbauen. In diesem Jahr trat das „Gesetz für Wachstum und Aktivität“ in Kraft, welches Maßnahmen zur Vereinfachung der Wirtschaft, die beispielsweise die Liberalisierung des Fernbusverkehrs und die Ladenöffnungen an bis zu zwölf Sonntagen beinhalten. Zudem möchte Frankreich bis 2020 die Marke von 100 Millionen Besuchern pro Jahr erreichen. Um diesem Ziel näher zu kommen, soll laut Außenminister Laurent Fabius eine Finanzierung von 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Arbeitsthemen der landesweiten Initiative ”Tourismus stärken und Frankreichs Attraktivität fördern”, sind zum Beispiel die Förderung neuer Urlaubsziele, die Verbesserung der Gastgeberqualität und mehr aktives und gemeinsames Handeln der öffentlichen Hand zugunsten des Tourismus.