Sprache & Bildung

Studiengänge des 3ème cycle

Der 3ème cycle im Studium in Frankreich und die Unterschiede zum Studium in Deutschland und was alles dazugehört beim französischen Studium

In die universitären Aufbaustudiengänge können Studienabsolventen aufgenommen werden, die ein staatlich anerkanntes Diplom auf dem Niveau bac+4 erworben haben. Der Zugang unterliegt jedoch einer strengen Auswahl, deren Modalitäten sehr stark variieren können. Im allgemeinen ist ein umfangreiches Bewerbungsdossier einzureichen, das Auskunft über den bisherigen Ausbildungsgang gibt. Diesem muss häufig eine schriftliche Begründung der mit der weiteren Ausbildung verfolgten Ziele oder ein kürzerer Aufsatz zum Thema des Kurses beigelegt werden. Ausländische Bewerber sollten in jedem Fall direkten Kontakt mit der für das Programm verantwortlichen Person aufnehmen.

In fast allen Fachrichtungen kann im Anschluss an ein einjähriges Studium ein diplôme d‘études supérieures spécialisées (DESS) erworben werden. Im Mittelpunkt steht hier die praxisorientierte Vertiefung erworbener Studieninhalte bzw. eine zur Ausübung der angestrebten Tätigkeit erforderliche zusätzliche Qualifikation innerhalb desselben oder eines angrenzenden Fachgebiets. Die theoretische Ausbildung wird durch ein längeres Praktikum ergänzt. Außerdem ist eine eigenständige schriftliche Arbeit zu verfassen oder ein Projekt allein oder in Gruppenarbeit zu realisieren.

Für Studienabsolventen deutscher Hochschulen ist es nicht immer einfach, sich auf das straff organisierte Unterrichtsprogramm der DESS-Studiengänge mit Frontalunterricht und Klausuren einzulassen. Daher empfiehlt es sich, vorher möglichst genau zu prüfen, was genau auf einen zukommt und welchen Wert die Ausbildung für die eigenen beruflichen Ziele hat. Wenn es sich um eine wirklich interessante Zusatzqualifikation handelt, fällt die Anpassung bestimmt etwas leichter.

Wer in Frankreich eine Promotion anstrebt, muss zunächst ein diplôme d‘études approfondies (DEA) erwerben. Der dazu vorgesehene Studiengang dient vor allem der fachlichen Fundierung und Betreuung einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit, die nach Ablauf eines Jahres verteidigt werden muss, Wer sein DEA in der Tasche und das Einverständnis eines wissenschaftlichen Betreuers erhalten hat, kann ein Promotionsvorhaben in Angriff nehmen. In verschiedenen Fachrichtungen kann es im Rahmen einer universitären oder in Zusammenarbeit mit einen anderen öffentlichen oder privaten Forschungseinrichtung durchgeführt werden. Nach drei bis vier Jahren müssen die Ergebnisse der Forschungsarbeit vorgelegt und vor einer mehrköpfigen Jury von Hochschullehrern verteidigt werden.

Zum Erwerb der Habilitation (habilftation à diriger des recherches), also der Voraussetzung zum Erwerb einer Professur, muss in Frankreich vor einer Jury eine oder mehrere veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten verteidigen. Außerdem muss Rechenschaft über die im Anschluss an die Doktorarbeit geleistete Forschungsarbeit, über erhaltene Forschungsaufträge und die durchgeführten Lehrveranstaltungen des 2ème und 3ème cycle abgelegt werden.

Diplômes d‘Université (DU)

Im Gegensatz zu den diplômes nationaux, die nach Kriterien erworben werden, die vom Erziehungsministerium landesweit vorgegeben werden, besitzen die diplômes d‘université (DU) keine nationale Gültigkeit. Sie werden in Studiengängen verliehen, die von den einzelnen Universitäten selbst eingerichtet wurden, und dienen entweder internen Zwecken oder stellen eine besondere Zusatzqualifikation dar. Es gibt DU auf allen Niveaus und in allen Fachrichtungen, so dass Ihre Vielfalt kaum noch zu überblicken ist.

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