Frankreichs Norden hat alles im Programm, von der Kulturreise bis zum Badeurlaub oder High-End-Sehenswürdigkeiten
Mont Saint-Michel ist eine felsige Insel im Ärmelkanal etwa ein Kilometer vor der Küste der Normandie. Die Insel liegt an der Mündung des Flusses Couesnon, nahe des Ortes Avranches an der Grenze zur Bretagne.
Die Insel ist berühmt für das auf ihr erbaute Benediktinerkloster, das die nur ca. 55.000 m² (Umfang ca. 830 m) große Insel dominiert. Es ist eines der besten Beispiele für französische mittelalterliche Architektur und für eine befestigte Abtei.
Mont Saint-Michel ist offiziell auch eine Stadt, die schon im Jahr 708 gegründet wurde. Im Mittelalter lebte sie von Pilgern, heute ausschließlich vom Tourismus: Jährlich besuchen etwa 3,5 Millionen Menschen den Berg und das Kloster, in dem heute noch etwa ein Dutzend Benediktinermönche leben und arbeiten. Der Berg und seine Bucht gehören seit 1979 dem Weltkulturerbe der UNESCO an. Außerdem wird er auch seit 1998 als Teil des Welterbe „Jakobsweg in Frankreich“ aufgeführt, weshalb er sich auch zu einem Pilgerort entwickelt hat.
Man geht davon aus, dass der Mont Saint-Michel schon im 6. Jahrhundert von Mönchen bewohnt wurde.
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Ursprünglich war die Insel nur bei Niedrigwasser von der Küste zu erreichen. Um 1877 wurde dann ein Damm gebaut, über den eine Straße die Insel Gezeiten unabhängig mit der Küste verbindet. Allerdings kann es durch Sturmfluten dazu, dass die Insel vom Festland abgeschnitten wurde.
Zu der Entstehung des heutigen Bildes gibt es viele Überlieferungen. Eine besagt, dass im Jahr 704 der Erzengel Michael dem Erzbischof von Avranches im Traum erschien. Hierbei forderte er den Erzbischof auf, eine Kapelle auf dem Gipfel des Mont Tombe (Berg des Grabes) zu errichten. Heute ist diese Kapelle eine Stiftskirche.
Im Jahr 966 wurde eine Abtei errichtet, die 30 Benediktinermönchen eine Heimat gab. Im Laufe der Zeit wurde die Abtei kulturelles und wirtschaftliches Zentrum mit großen Besitztümern. Im Jahr 1023 wurde die Abtei vergrößert. In den Folgejahren entstand um die Abtei eine befestigte Siedlung. Diese ist auf die Normannen Überfälle zurück zu führen. Das eigentliche Kloster wurde allerdings erst 800 Jahre nach den ersten Mönchen auf der Insel fertiggestellt.
Video: Mont Saint-Michel
In der Stiftskirche des Mont Saint-Michel sind seit mehr als 1000 Jahren die Reliquien des Erzengels Michael aufbewahrt. Diese machen aus dem Mont Saint-Michel ein Wallfahrtsort ohne gleichen. Neben den Reliquien des Erzengels Michael gehören auch die Abtei Kirche an sich und der Klosterkomplex zu den Sehenswürdigkeiten.
Seit einiger Zeit läuft nun mittlerweile ein einzigartiges Renaturierungsprojekt um den Mont Saint-Michel. Man möchte, dass der Mont Saint-Michel wieder gänzlich von Meerwasser umspült werden soll. Für die Besucher heißt das, dass die gemütlichen Watt-Wanderungen vorbei sein werden.
Diese Großprojekt wird über 150 Millionen Euro kosten. Ziel ist es, die Versandung des Klosters zu stoppen. Jährlich werden Tonnen von Sand angespült, die nicht abgeschwemmt werden können. Diese türmen sich entlang des Berges auf. Auf Dauer soll der Wasserstand der Bucht um das Kloster herum um etwa 70 Zentimeter ansteigen - der Mont-Staint-Michel wird dann wieder vom Wasser vollständig umgeben sein.
Im Mai finden religiöse Feste und Folklore zu Ehren des Heiligen Michael statt. Von Juli bis September sind Pilgerwanderungen durch das Watt , je nach Gezeiten, möglich. Die Abtei des Mont-Saint-Michels kann täglich bis in die späten Abendstunden besichtigt werden.