Das Naturparadies Camargue

Die Camargue ist ein gut 930 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet in Südfrankreich und damit etwas größer als Berlin. Weiße Wildpferde, schwarze Camargue-Rinder, eine artenreiche Wasservogelwelt, seichte Teiche und Salinen sind eng mit ihr verbunden. Sie ist eine weite, unwirklich erscheinende Ebene aus Sümpfen und Lagunen an der Mittelmeerküste.

Die Camargue im landschaftlichen Überblick

Zwischen den Armen der Rhône und der Petit Rhône liegt die dünn besiedelte Camargue, die Grande Camargue. Zum regionalen Naturpark Camargue gehört auch ein Teil der Petite Camargue, die sich westlich der Petit Rhône erstreckt sowie ein Küstenstreifen. Je tiefer man in die Camargue vordringt, desto weiter wird die Ebene.

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen um Arles gehen in die vogelreichen Feuchtgebiete um den Étang de Vaccarès, einem Brackwassersee mit der Beobachtungsstation "La Capelière", die Salzlagunen sowie in die Sandstrände über.

Auf einzigartige Weise sehen Sie hier, wie sich die Natur anpassen kann. Die Rhône hat diese Landschaft in unzähligen Jahrhunderten durch Überschwemmungen und Ablagerungen erschaffen. Der allgegenwärtige hohe Salzgehalt lässt nur spezielle Pflanzen gedeihen, wie die Tamarisken, die mit ihrer Farbenpracht unvergesslich in Erinnerung bleiben.

Eigentümliche Tierwelt in der Camargue

Besonders die Fauna hält einige Besonderheiten bereit, wie die hier lebenden Flamingos und die ursprünglich wilden Pferde. Die heutigen frei herumlaufenden weißen Camargue Pferde und Camargue Rinder sind allerdings keine Wildtiere mehr, sondern werden in der für die Region typischen Weideform gehalten. Das Camargue Rind hat für die Bevölkerung zweierlei Bedeutung - zum einen als Vorzeigeexemplar beim Stierkampf, zum anderen als Fleischlieferant.

Zahlreiche Reiterhöfe geben Ihnen die Möglichkeit, die Camargue mit Pferden zu erkunden, dies ist gerade zu Schulferienzeiten sehr beliebt. Die meisten Camargue Pferdehöfe haben zu der Zeit ein besonderes Angebot für Jugendliche. Dabei lernen die Kinder den richtigen Umgang und das richtige Reiten mit den Pferden. So erleben die Kinder unvergessliche Reiterferien in der Camargue. Ein besonderes Highlight ist dabei das beobachten der frei herumlaufenden Camargue Pferde.

Kultur inmitten der Natur

Früher waren die wenigen Siedler der Camargue Fischer. Heute überwiegen der Tourismus und die Salzgewinnung. Vor allem in Salin-de-Giraud werden regelmäßig Führungen durch die Salinen angeboten. Das hier gewonnene, berühmte Fleur de Sel wird vielfach in der französischen und internationelen Küche verwendet.

Aigues-Mortes war im Mittelalter eine Hafenstadt, heute ist die Verlandung soweit fortgeschritten, dass die Stadt im mittelalterlich erhaltenen Gewand einige Kilometer vom Meer entfernt liegt. Bewundern Sie hier die Stadtmauer, den Turm "Tour de Constance", die Kirche "Notre-Dame-des-Sablons", die "Kapelle der Weißen Büßer" und die "Kapelle der Grauen Büßer".

Das Musée de la Camargue in einem alten Bauernhof (Mas du Pont de Rousty) gibt einen Einblick in die Tierwelt der Region. Und das Museon Arlaten in Arles zeigt die kulturellen Besonderheiten und Lebensbedingungen früherer Hirten in der Camargue.

Wallfahrtsort im Naturparadies Camargue

Die Kleinstadt Saintes-Maries-de-la-Mer ist ein bedeutender Wallfahrtsort und ein touristisches Zentrum der Camargue. Die Kirche "Notre-Dame-de-la-Mer" aus dem neunten Jahrhundert beherbergt heilige Reliquien der Marie Saloné und der Marie Jacobé. Seit 1448 wird hier zweimal im Jahr eine Wallfahrt zur Kirche unternommen. Auch der Schutzpatronin der Gitans, der Schwarzen Sara, ist eine Pilgerreise der spanisch stämmigen Roma gewidmet. Saintes-Maries-de-la-Mer gehört zu den Top-Adressen für einen Urlaub im Camargue Naturschutzgebiet.

Unendliches Wasservergnügen

Die stete Brise und die feinen Sandstrände sind wie für einen Urlaub in der Camargue geschaffen. Familien und Wassersportbegeisterte kommen in der Camargue auf ihre Kosten. Auf eine ganz andere Weise erleben Sie die Camargue auf einem Segeltörn vom Yachthafen Port Camargue aus. Port Camargue wurde in den 1960er Jahren als Freizeithafen und modernes Stadtviertel von Grau-du-Roi errichtet.