Loiretal

Rund um die Schlösser im Loiretal

Die Schlösser Chambord, Chenonceau, Cheverny, Chaumont, Amboise, Azay-le-Rideau, Villandry, Ussé und der Parc Naturel zwischen Tours und Angers.
Das Schloss Chenonceau

Chambord

Etwa 15 km von Blois entfernt, wurde dieses Schloss im 16. Jahrhundert von Franz I. in Auftrag gegeben, der hier seine Größe demonstrieren wollte. Mit seinen 440 Zimmern und 365 Kaminen ist es das größte der Loireschlösser und als UNESCO Weltkulturerbe eingestuft. Das Äußere ist reich verziert mit Luken, Giebeln und Glockentürmchen. Im Innern sind einige Tapisserien und Gemälde bemerkenswert, ansonsten ist es nur noch spärlich eingerichtet. Im Sommer finden abends Aufführungen in historischen Kostümen mit effektvoller Beleuchtung und Diaprojektionen statt.

Chenonceau

Das elegante "Schloss der Damen", das ab 1513 erbaut wurde, spiegelt sich im Wasser des Cher. Diane de Poitiers veranlasste den Bau einer Brücke über den Cher und die Anlage des Gartens. Später wurde sie von Katharina von Medici auf Schloss Chaumont vertrieben. Katharina von Medici erweiterte die Gartenanlagen und ließ auf die Brücke über den Cher eine Galerie im italienischen Stil mit Carrara-Marmor aufbauen. Im Zweiten Weltkrieg verlief die Demarkationslinie zwischen der besetzten und der unbesetzten Zone Frankreichs mitten durch diese Galerie. Die Innenräume enthalten noch reiches Mobiliar der Renaissance, Wandteppiche, Gemälde von Rubens und Tintoretto. In einem Wachsfigurenkabinett sind Szenen aus der Geschichte des Schlosses nachgestellt.

Cheverny

Dieses, am Rand der Sologne gelegene Schloss, ist eines der wenigen Loire-Schlösser, die in einem einheitlichen Stil erbaut wurden. Es wurde 1634 vollendet und ist sehr gut erhalten. Das Mobiliar stammt aus dem 17. Jahrhundert, bemerkenswert sind die prächtigen Tapisserien und ein Saal mit mehr als 2000 Jagdtrophäen. Teile sind noch bewohnt.

Chaumont

Chaumont thront auf einer Anhöhe über der Loire, wo früher eine Burg stand. Der wehrhafte Stil wird durch italienischen Einfluss gemildert. In einem der Türme hatte der italienische Astrologe Ruggieri, von Katharina von Medici nach Frankreich geholt, sein Observatorium. Sehenswert ist auch die Sammlung von Terrakotta-Medaillons.

Amboise

Ein historisches Detail an der Fassade des Schlosses, das auf einer felsigen Anhöhe am linken Ufer der Loire steht, ist der "Balcon des Conjurés", wo 1560 zahlreiche protestantische Verschwörer gehenkt wurden. Beeindruckend sind die Ausmaße des 21 Meter dicken Reiterturms, der es ermöglicht bis in den Prunksaal hinaufzureiten. Die spätgotische Hubertus-Kapelle im Schlossareal wurde von flämischen Bauleuten errichtet. Im 16. Jahrhundert holte Franz I. Leonardo da Vinci an seinen Hof, der sich bis zu seinem Lebensende im Landhaus Clos Lucé bei Amboise aufhielt.

Azay-le-Rideau

Das kleine Schlösschen wurde zwischen 1518 und1529 für den Schatzmeister von Franz I. in einer Schleife des Indre erbaut. Sein Sockel steht im Wasser, ein englischer Park umgibt das Kleinod mit gotischem Charakter. Der italienische Einfluss ist allerdings schon deutlich zu erkennen. Im Innern bemerkenswert sind Wandteppiche, Gemälde und Kunstgegenstände.

Villandry

Das letzte Renaissanceschloss im Loiretal (Baubeginn 1532) liegt ca. 15 km westlich von Tours am Ufer des Cher, kurz vor dessen Mündung in die Loire. Es ist berühmt für die allegorischen Gärten, die im 19. Jahrhundert entsprechend dem ursprünglichen Grundriss restauriert wurden. Auf 6 Hektar Fläche liegen auf drei Ebenen Gemüsegarten, Liebesgarten und Wassergarten. Alle sind geometrisch angelegt, die phantasievollen Ornamente mit Buchsbaum eingefasst.

Ussé

Im Wald von Chinon liegt Ussé mit seinen steilen Dächern, hohen Dachluken, Türmchen und Kaminen. Das romantische Schloss inspirierte angeblich Perrault zu seinem Märchen "La Belle au Bois Dormant" (Dornröschen). Mit seinen dicken runden Türmen und gedeckten Wehrgängen bewahrt es den Charakter einer mittelalterlichen Festung. Im Park ist eine Renaissance-Kapelle erhalten.

Parc Naturel

Parc Naturel Régional Loire-Anjou-Touraine
Zwischen Tours und Angers entlang des Flusslaufs befindet sich ein Naturpark. Auen und Feuchtwiesen, Inseln und Seitenarme bieten beste Voraussetzungen für Fische, Vögel und Insekten, aber auch für eine vielfältige Flora. Die Sandbänke sind Nistplätze für seltene Vogelarten wie Eisvogel, Flussregenpfeifer und Graureiher. Städte