Elsass Reiseführer

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Colmar - eine Stadt wie ein historisches Museum

Colmar Sehenswürdigkeiten

Das Stadtzentrum von Colmar im Elsass ist Weltkulturerbe. Die Sehenswürdigkeiten in Colmar verzaubern ihre Besucher mit bunten Fassaden.

Colmar ist eingebettet in die elsässischen Weinberghügel und verzaubert ihre Besucher mit bunten Fassaden und reichem Architekturerbe. Die Altstadt von Colmar gilt als eine Sehenswürdigkeiten und besteht aus einem richtigen Mosaik von Fachwerk, Treppengiebeln, Skulpturen, fein ausgearbeiteten Schildern, wuchtigen Kirchen, Kanälen und erfrischenden Brunnen. Alles wurde auf wundersame Weise in den Kriegen verschont und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie tauchen in eine malerische Traumwelt ein und glauben ins Mittelalter oder die Renaissance zurückversetzt zu sein. Kulinarisch bietet Colmar seinen Besuchern beste Elsässer Tradition: Angesehene Restaurants und Weinstuben finden sich neben Gasthäusern mit typischen Speisen der Region.

Die Stadt wird oft mit einem historischen Museum verglichen. Großen Anteil daran hat das bekannte Museum Unterlinden, welches einige unvergängliche Meisterwerke der rheinischen Renaissance (von Grünewald, Schongauer und Isenmann) beherbergt, darunter den wohl berühmtesten Schatz, den Isenheimer Altar von Grünewald. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Kloster aus dem 13. Jahrhundert, was ihm eine besondere Atmosphäre verleiht.

Sehenswert ist auch das im Gerberviertel in Colmar (Quartier des Tanneurs) an einem Kanal gelegene sogenannte Klein-Venedig.

Colmar im Laufe der Zeit

Colmar wird erstmalig im Jahre 823 erwähnt, als Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn Karls des Großen, dem Abt von Munster ein Waldgebiet im Fiskus von Columbarium übergibt. Der Name Colmar ist somit romanischen Ursprungs und bedeutet Taubenhaus (frz. „colombier).

Die im Jahre 1106 durch einen Brand verwüstete Stadt wurde im 13. Jahrhundert Kaiserstadt. Ab 1212-1214 erbauten die Bürger Colmars Befestigungsanlagen und richten einen Rat ein, der sich aus zehn Rittern und acht Bürgern zusammensetzte. 1337 wurde an der Stelle, wo die Flüsse Thur und Lauch zusammenfließen, der "Ladhof" gebaut, der erste Hafen Colmars. Zu jener Zeit war Colmar eine gedeihende und unabhängige Stadt mit einer Verfassung und eigener Währung. 1234 begann der Bau der Kirche Saint-Martin, für die der berühmte Maler Martin Schongauer im Jahr 1473 seine Madonna im Rosenhag erschaffte. Das Altarbild befindet sich heute in der Dominikanerkirche Colmar.

Im 16. Jahrhundert herrschte in Colmar ein reges intellektuelles, soziales und religiöses Treiben. Der Schriftsteller Georges Wickram, der als Schöpfer des Populärromans in deutscher Sprache gilt, gründete in Colmar 1548 eine Meistersingerschule. Im 17. Jahrhundert wurde Colmar „französische Königsstadt“ sowie Sitz des obersten Gerichts der Provinz Elsass. Im Jahre 1635 mitten im Dreißigjährigen Krieg stellte sich Colmar in den Schutz des Königs von Frankreich, ohne im Übrigen sein Statut als Reichsstadt, seine Privilegien, Rechte und Bräuche aufzugeben. Obwohl sich die französische Garnison in Colmar niederließ, kam Colmars offizielle Verbindung mit Frankreich doch erst weitaus später zustande, und zwar im Jahre 1679 unter Ludwig XIV.

Zwischen 1871 und 1945 wurde Colmar wie das ganze Elsass abwechselnd deutsch und französisch, im Zuge der aufeinander folgenden territorialen Zuteilungen und Annexionen nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870 und dem Vertrag von Frankfurt. Mit diesem Vertrag wurde die Stadt zur Bezirkshauptstadt des Oberelsasses im Reichsland Elsass-Lothringen. Erst mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags am 28. Juni 1919 wurde sie wieder französisch, bis sie 1940 an das Dritte Reich angeschlossen wird. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt schließlich nach heftigen Gefechten im Colmarer Kessel wieder französisch.

Übrigens... Colmar ist auch tropisch
Eine Nachbildung von Colmar befindet sich in Malaysia. Sie nennt sich "das tropische Colmar" und liegt 40 Kilometer von Kuala Lumpur im Herzen der Tropen. Der damalige Premierminister von Malaysia Mahathir bin Mohamad, der einst Colmar besucht hatte, beschloss eine Nachbildung anfertigen zu lassen, die zu einer großen Attraktion wurde.